Auf Einladung der zuständigen Referentin für das Ehrenamt in der Gemeinde Algund, Elisabeth Cianetti fand kürzlich ein sehr gut besuchter Informationsabend im Peter Thalguter Haus statt. In diesem Zusammenfang wurde auf das rege Vereinsleben im kulturellen und sozialen Segment zu Stärkung des Dorfalltags hingewiesen.

Unter den Anwesenden befanden sich nicht nur Vereinsvertreter aus Algund, sondern ebenso aus Marling, Partschins und Tscherms. Zu Beginn gab die verantwortliche Landesrätin für das Volontariat, Rosmarie Pamer einen aktuellen Überblick zum Südtiroler Ehrenamtsgesetz. Dieses wurde am 8. Juli 2025 vom Landtag genehmigt und daraufhin zur Begutachtung nach Rom weitergeleitet.

Der Südtiroler Gesetzestext ist in der möglichen Zeitspanne für eine Anfechtung, nicht außer Kraft gesetzt worden, sondern muss nur in einigen Stellen, so vor allem, was die Vermögensabtretung beim Austritt aus dem Staatlichen Register angeht, verbessert beziehungsweise noch weiter ausgefeilt werden. Der Direktor des Dienstleistungszentrums für das Ehrenamt Südtirol, Ulrich Seitz und der Steuerexperte des DZE, Wirtschaftsberater Thomas Girotto erläuterten in ihren Ausführungen die Neuigkeiten, die ab dem Haushaltsjahr 2026 für Vereine im Dritten Sektor und außerhalb greifen, die in ihrer Leistungspalette ebenso kommerzielle Tätigkeiten anbieten. Ein zentraler Punkt dabei ist, wann es grundsätzlich überhaupt erforderlich ist, als Verein eine so genannte MwSt.-Nummer zu eröffnen.

Dazu wurden konkrete Beispiele wie die Sommerbetreuung bei Kindern und Senioren, Abwicklung von Vereinsreisen. Führung von Barbetrieben, Glücksspielen/Lotterien oder dem Verkauf von Waren aufgezeigt. Seitz erinnert an eine weitere Notwendigkeit, und zwar an den Versicherungsschutz, der immer wieder in so manchen Vereinen, besonders bei der Abwicklung von größeren Veranstaltungen auf die leichte Schulter genommen wird. Inzwischen hat sich viel auf dem Markt getan und das DZE Südtirol rät, sich umfassend vor der Abhaltung von Events, die an die Bevölkerung gerichtet sind, beraten zu lassen.

Um dem Wunsch der Vereine nach einer Vereinfachung von Vorschriften und einer Entlastung durch klare sowie weniger komplexe Anforderungen, nachzukommen, was klarerweise Kompetenz der Politik ist, setzt das DZE Südtirol in der Zwischenzeit verstärkt auf unterschiedliche Services in Präsenz oder in Form von Videokonferenzen, kurzen Lehr- und Verständigungsfilmen und Standard-Vorlagen, die vom Großteil der Vereine landesweit jederzeit kostenlos genutzt werden können. Bereits ab November 2025 werden überdies spezifische Fortbildungen greifen, um den Organisationen bei der Bilanzerstellung und nachfolgend bei der Bilanzhinterlegung für das kommeden Jahr zur Seite zu stehen. Zudem wird an der Fortsetzung von zwei bereits lancierten Weiterbildungsmaßnahmen gearbeitet. Es handelt sich dabei um Crowdunding/Fundraising, mit dem Ziel alternative Finanzierungsquellen neben den öffentlichen Beiträgen ausfindig zu machen, wie auch die Chancen und Gefahren durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz im ehrenamtlichen Engagement verständlich zu veranschaulichen. Sämtliche Informationen dazu erhalten Interessierte über info@dze-csv.it 

Im Bild von links nach rechts:

Steuerexperte Thomas Girotto, Gemeindereferentin Algund Elisabeth Cianetti und Ulrich Seitz vom DZE Südtirol