Sarner Vereine holen sich Infos aus erster Hand
Sarner Vereine holen sich Infos aus erster Hand

Kürzlich fand im Rahmen der Reihe “Talk im Turm” am Ansitz Kränzelstein in Sarnthein ein spannender, gut besuchter Infoabend rund um die so genannten “Stolpersteine im Ehrenamt” statt. Eingeladen von den beiden rührigen Gemeindereferenten Richard Kienzl und Flora Brugger, die auch gekonnt durch die Veranstaltung führten, berichteten die zuständige Landesrätin Rosmarie Pamer von der aktuellen Situation bei der Ausarbeitung des Neuen Landesgesetzes und der Direktor des Dienstleistungszentrums für das Ehrenamt Südtirol Ulrich Seitz, gemeinsam mit dem Experten für Steuerfragen im DZE Südtirol, Wirtschaftsberater Thomas Girotto von den häufigsten, aktuellen Fragestellungen von Seiten der betroffenen Vereine im Dritten Sektor und außerhalb.
Momentan befinden sich rund 55% der rund 4360 Vereine im Lande im Staatlichen Einheitsregister “Runts”, bei den Sarner Vereinen sind es knapp 48%.
Rosmarie Pamer erläuterte den Zeitplan für die nächsten Schritte im Zusammenhang mit dem Landesgesetz, das ein eigenes Landesregister vorsieht, und erklärte, dass es das Ziel sei, sämtliche mögliche Vorteile, sprich Befreiungen von verschiedenen Steuern, wie die Kraftfahrzeugsteuer oder Abgaben an die Gemeinden über diese Schiene zu regeln. beziehungsweise Erleichterungen für die Vereine, die noch nicht für die Reform des Dritten Sektors oder des Sports optiert haben, zu erlangen. Die neue Landesbestimmung soll spätestens ab Ende 2025 greifen. Pamer kündigte zudem schnellere Werge für Vereine bei den Meldungen von Vereinen im Hinblick auf die Organisation von Festen und Veranstaltungen an. Es soll beispielsweise eine unkompliziertere Handhabe bei der “SCIA-Mitteilung” geben. Diese kommt bei kommerziellen Tätigkeiten im Zuge von Events zum Tragen. Ulrich Seitz betonte, dass das DZE diesbezüglich einen fixen Beratungsschalter eingerichtet hat, der immer am Montag aktiv ist, und wo auch sämtliche Anträge an die Italienische Autorenvereinigung “SIAE” behandelt werden.
Schwerpunkte in diesen Wochen sind die Bilanzhinterlegungen des Jahres 2024, so Wirtschaftsberater Thomas Girotto. Hierfür gibt es klare Anleitungen, bei Schwierigkeiten empfiehlt es sich jedoch individuelle Beratungen in Anspruch zu nehmen. Betreffend die so genannten “Stolpersteine” im Ehrenamt gilt es in besonderer Art und Weise dann Vorsicht walten zu lassen, wenn Reisen für Mitglieder und Dritte, Feste mit Aufschank sowie versicherungstechnische Angelegenheiten im Raum stehen. Er warnt vor Kontrollen durch die Steuerbehörde, die meist durch nicht transparente Vorgangsweisen des Vereins selbst, oder durch vermeidbare Fehler ausgelöst werden. Ulrich Seitz und Thomas Girotto verweisen darauf, dass das DZE Südtirol spezifische kostenlose Dienste für alle Vereine bei der Suche nach der bestmöglichen Versicherungslösung oder auch der Wahl der richtigen Location für Events, immer im Zusammenhang mit abzuwickelnden größeren Anlässen. Immer gefragter sind ebenso Unterstützungen bei der buchhalterischen Verwaltung der Vereinsgeschäfte sowie bei Fragestellungen rund um das Vertragswesen, beginnend bei „Sponsorings“ mit Unternehmen bis hin zu arbeitsrechtlichen Aspekten bei der Einbindung von Freiberuflern, Fixangestellten oder auch von Freiwillig Aktiven. Diesbezüglich ist es auf jeden Fall wichtig mit „Timesheets“ und entsprechenden einfach auszufüllenden Vorlagen das unverzichtbare Wirken der Freiwilligen für die Vereinstätigkeiten zu dokumentieren. Diese Stunden können inzwischen mit einem Großteil der öffentlichen Ämter, die Beiträge für Vereine auszahlen, abgerechnet werden. Alle Infos dazu können über info@dze-csv.it eingeholt werden.
Im Bild von links nach rechts: Richard Kienzl, Thomas Girotto, Rosmarie Pamer, Flora Brugger und Ulrich Seitz