Ein an Inhalten sehr reicher Fortbildungskurs für Freiwillige des Bozner Seniorennetzwerks „Rete Anziani“ wurde unlängst mit 19 Teilnehmern erfolgreich abgeschlossen. Er  dauerte insgesamt 15 Stunden und umfasste ein Vielfalt wichtiger Fragestellungen rund um die Optimierung und Absicherung ehrenamtlichen Engagements für ältere Mitbürger mit unterschiedlichen Bedürfnissen, vom sozialen, klinischen, administrativen und digitalen Gesichtspunkt her.

Der Kurs, der auf Wunsch des Seniorennetzwerks stattfand, wurde vom Dienstleistungszentrum für das Ehrenamt Südtirol  DZE in Anwesenheit des Direktors Ulrich Seitz organisiert, der eine sehr relevante Einführung gab, die sich mit der grundlegenden Rolle der Ausbildung in der sozialen Welt befasste. Zu den Partnern bei der Durchführung gehörte die Vereinigung UPAD, die logistische und didaktische Unterstützung leistete; für das Netzwerk für ältere Menschen war der Sprecher Franco Casale anwesend, der in seinen Dankesworten an alle Teilnehmer die Notwendigkeit der Einheit und der Zusammenarbeit aller das Netzwerk bildenden Vereine hervorhob.

Das Thema des von der CSV geförderten Kurses war die Vermittlung von Instrumenten und Fähigkeiten, um neue Freiwillige in den Seniorenverbänden zu finden, durch einen didaktischen Kurs, der auf Kommunikation und Teambildung basierte. Herausragende Referenten des Kurses waren Alessandro Negri vom Betrieb der Sozialdienste Bozen, der die Servicetätigkeiten in der Landeshauptstadt vorstellte.

Zudem war Italo Ghirigato präsent, der den Teilnehmern in drei Vorträgen die theoretischen und praktischen Grundlagen für die Entwicklung und Verbesserung der Kommunikationsfähigkeiten der Verbände vermittelte, um die Attraktivität für neue mögliche Ehrenamtliche zu erhöhen: Kommunikation als Grundlage zwischenmenschlicher Beziehungen auf der Basis von Respekt vor dem anderen und gegenseitiger Zusammenarbeit; verantwortungsbewusstes Verhalten auf der Basis von Durchsetzungsvermögen in kritischen Situationen; gemeinsame Ziele in Bezug auf die Rolle innerhalb des Verbands. Als Referent war auch Fernando Armellini anwesend, ein 80-jähriger Pensionist, Mitgründer der UPD, der vor kurzem in Philosophie promovierte, und über ein besonders aktuelles Thema sprach: die Einsamkeit in der heutigen Gesellschaft.

Wer von uns hat im Laufe seines Lebens nicht schon einmal die komplexe und tiefe Erfahrung der Einsamkeit gemacht? Es kann unzählige Ursachen geben, die zu ihrem Auftreten führen, mit dem Bedürfnis, einen Zufluchtsort in uns selbst zu finden, eine Form des Schutzes, eine “Selbstprüfung”, ausgelöst durch ein Bedürfnis nach Reflexion, auf der Suche nach dem Sinn des Lebens. Die Einsamkeit ist ein menschlicher Zustand und ein menschliches Gefühl, bei dem sich der Einzelne aus eigener Entscheidung isoliert (wenn er ein Einzelgänger ist), durch persönliche und zufällige Lebensereignisse oder weil er von anderen Menschen isoliert oder ausgegrenzt wird, wodurch eine (nicht immer) privilegierte Beziehung zu ihm selbst entsteht. 

Die Einsamkeit stellt sich also nicht nur in unterschiedlicher Breite und Tiefe dar, sondern ist wie jeder Gemütszustand eine absolut singuläre Erfahrung in der Individualität. Den Abschluss des Kurses bildete Samuele Marzola, der das Thema der sozialen Netzwerke als Instrumente für die Suche nach Freiwilligen in der Welt der jungen Menschen aufgriff und Kenntnisse darüber vermittelte, wie man sie online aktivieren und verwalten kann. Der Kurs war eine wunderbare Erfahrung mit großer emotionaler und pädagogischer Wirkung, die den Freiwilligen die Möglichkeit gab, sich weiterzuentwickeln und den Dienst zu verbessern, den sie mit ihrer lobenswerten Arbeit für ältere Menschen tagtäglich in der Gemeinschaft leisten.

 Ein Teil der Auszubildenden des Seniorennetzwerks im Bild mit Franco Casale und Ulrich Seitz